akupunktur

Akupunktur

Mit Nadeln die Schmerzen bekämpfen

Die Akupunktur ist eine Therapiemethode und Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Als TCM bezeichnet man die traditionellen Heilverfahren, die sich in China und anderen asiatischen Ländern in den letzten 2500 Jahren entwickelt haben.
Der Begriff selbst entstand in Abgrenzung zu der seit einigen Jahrzehnten dort ebenfalls gut etablierten westlichen Schulmedizin.
Zur TCM gehören auch andere Therapieverfahren und prophylaktische, also gesundheitserhaltende Maßnahmen.
Auch in Europa haben sich viele Elemente aus der chinesischen Medizin etabliert – denken wir nur an die Meditations- und Bewegungsformen, Qigong, Yoga und Tai-Chi, an Feng-shui, chinesische Heilkräuter oder eine spezielle chinesische Diätetik.
Die Moxibustion ist eine Kombination aus der chinesischen Heilpflanzenkunde, der Wärmetherapie und der Akupunktur-Behandlung.
Wie wirkt Akupunktur?
Natürlich ist es schwierig, die Wirkung traditioneller Heilverfahren wissenschaftlich zu erklären. Aber es gibt gerade zum Thema Akupunktur viele Untersuchungen und Studien, die versuchen, die Geheimnisse dieser jahrtausendealten Medizin aufzudecken.
Besonders in der Schmerztherapie ist die Akupunktur inzwischen eine weitestgehend anerkannte Therapieform, Viele Studien haben die Wirksamkeit belegt. Die Wirkweise ist allerdings noch nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass sich die Gesamtwirkung aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt: Es gibt eine regionale und eine systemische Wirkung.
Außerdem gibt es sowohl psychische als auch physische, also körperliche Wirkkomponenten.
Der Einstich ins Gewebe selbst wirkt wie ein kleiner Entzündungsreiz. Er wirkt dadurch ganz lokal durchblutungsfördernd,
aber auch entzündungshemmend und schmerzlindernd. 
Ähnlich wie Reflexzonentherapien löst auch die Stimulation von Akupunkturpunkten eine Reaktion des Nervensystems aus,
welche sich wiederum reflektorisch auf andere Organe und Gewebe auswirken kann.
Die Tatsache, dass es sich bei dem Einstich um ein kleines Schmerzerlebnis handelt, beeinflusst sowohl die Psyche als auch den Körper.
Das Nervensystem steht dabei im Mittelpunkt der Wirkung. Mit Akupunktur lassen sich Reaktionen des vegetativen Nervensystems auslösen. Man kann auch spüren, wie der Muskeltonus sich verändert. 
Das alles wiederum hat Auswirkungen auf die Freisetzung von neuronalen und hormonellen Botenstoffen. Das Hormonsystem wird von Medizinern auch als Endokrinum bezeichnet. Deshalb spricht man bei der Akupunktur von einer komplexen psycho-neuro-endokrinen Wirkung. Auch immunmodulierende, entstauende, vegetativ regulierende und psychisch ausgleichende Effekte konnten beschrieben werden.
Ablauf einer Akupunkturbehandlung
Eine Akupunktur kann von einem naturheilkundlichen Arzt oder einem Heilpraktiker ausgeführt werden. Die Behandlung wird meistens im Liegen durchgeführt. Für die Therapie werden sterile Nadeln benutzt, die in nur wenige bestimmte Akupunkturpunkte gestochen werden. Meist werden nicht mehr als 16 Punkte stimuliert.
Beim Einstechen kann es zu Schmerzen kommen. Diese sollten allerdings nach kurzer Zeit verschwinden und durch ein Schwere- oder Wärmegefühl ersetzt werden. Dieses Gefühl weist darauf hin, dass der passende Akupunkturpunkt genau getroffen wurde. Nach dem Einstechen verbleiben die Nadeln für circa 20 bis 30 Minuten in der Haut. Danach werden die Nadeln wieder entfernt, wenn sie nicht schon selbst abgefallen sind.
Wie lange dauert eine Akupunkturbehandlung und wie viele Akupunktur-Behandlungen werden benötigt?
Das ist sehr unterschiedlich und hängt einerseits von den Beschwerden, aber auch vom Behandler selbst ab. Meistens werden für eine reine Akupunktur-Sitzung etwa 30 Minuten veranschlagt. Einmalige Behandlungen können bei akuten Problemen sofortige Linderung verschaffen. Bei chronischen Beschwerden sind regelmäßige Wiederholungen notwendig, damit sich ein nachhaltiger Effekt einstellen kann. Üblicherweise werden ca. 10 Behandlungen im Rahmen einer Therapie veranschlagt. In Europa ist eine Sitzung pro Woche üblich. In chinesischen Kliniken wird dagegen meist täglich – oft sogar 2-mal täglich genadelt.
Nebenwirkungen von Akupunktur
Wenn die Akupunktur fachkundig angewendet wird, kommt es nur sehr selten zu unerwünschten Nebenwirkungen. Nur, wenn sehr tief genadelt wird, kann es zu blauen Flecken kommen. Manchmal ist die Wirkung auf das bestehende Körpergleichgewicht so stark, dass es dem Patienten schwindelig wird. Ein erfahrener Arzt oder Heilpraktiker kennt dann Punkte-Kombinationen, mit denen er wieder ausgleichen kann.
Kinder unter zwölf Jahren und stark geschwächte Patienten werden meist nicht mit Akupunktur behandelt. Auch bei Patienten mit starken psychischen Störungen sollte die Akupunktur nicht angewendet werden.
Bei schwangeren Frauen ist Vorsicht geboten, weil verschiedene Punkte Wehen auslösen können. Richtig angewandt kann Akupunktur aber auch viele Beschwerden rund um die Schwangerschaft sanft lindern.
Wann kann die Akupunktur helfen?
Die Akupunktur wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen empfohlen. In Studien konnte ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von Migräne, chronischen Rückenschmerzen und Schmerzen durch Kniearthrose gezeigt werden. Generell wird Akupunktur häufig gegen Schmerzen eingesetzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2002 eine Liste von Beschwerden erstellt, bei denen Akupunktur zum Einsatz kommen kann:
  • Neurologische Störungen (zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder Kopfschmerzen) 
  • Atemwegserkrankung (zum Beispiel Bronchitis oder Asthma) 
  • Erkrankungen des Verdauungstraktes (zum Beispiel Gastritis oder Verstopfung) 
  • Heuschnupfen
  • Schlafstörungen
  • zur Geburtsvorbereitung
  • Erkrankungen der Augen (zum Beispiel Netzhautentzündungen)
  • Erkrankungen im Mundbereich (zum Beispiel Zahnfleischentzündungen)
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